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presse - rezensionen

Edith Anderson: A Man’s Job. Roman (“A Man’s Job”). Aus dem Amerikanischen von Otto Wilck und Max Schroeder. Vollständig neu überarbeitet von Hans-Christian Oeser. Mit einem Essay von Carolin Würfel. Berlin (Die Andere Bibliothek) 2024. (Die Andere Bibliothek, Bd. 471)

Die deutsche Übersetzung, die für die Neuausgabe gründlich überarbeit worden ist, kann sich nicht recht etscheiden, ob sie dem Sprachgebrauch der Fünfzigerjahre oder eher unserer Gegenwart entsprechen will. Einerseits spricht sie von "Geflüchteten", was sich in Abgrenzung zu "Flüchtling" erst in den letzten Jahren durchzusetzen begonnen hat; andererseits nutzt sie als Sammelbezeichnung für die arbeitenden Frauen unbeirrbar das Wort "Mädchen", was dem englischen "girls" entspricht, im Deutschen aber nicht die gleiche Sozialbedeutung hat.

(Tobias Döring, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. April 2024)


Für die vorliegende Neuübersetzung hat Hans-Christian Oeser die deutsche Fassung von Otto Wilck und Max Schroeder von Grund auf überarbeitet. (...)

      Die neue Übersetzung dieses siebzig Jahre alten Buchs orientiert sich stärker an der Schnelligkeit und Prägnanz des amerikanischen Originals. Anderson hatte vor allem in der Figurenrede rassistisch oder sexistisch diskriminierende Sprache verwendet. Im Resultat bleiben jetzt zum Beispiel umstrittene Begriffe wie das „N-Wort“ im deutschen Text stehen, was beim Lesen stören kann. Die „Anmerkung zur Übersetzung“ erklärt diese Annäherung an das Original damit, den Text in seiner zeitgeschichtlichen Signifikanz rekonstruieren und für eine kritische Auseinandersetzung erhalten zu
wollen. Das gelingt erstaunlich gut. Oesers Neufassung trifft die feministische Verve und den emanzipatorischen Drive
von Andersons Ton, der für die mitreißende Dynamik der Geschichte essenziell ist.

(Cosima Mattner, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, April 2024)

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