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presse - rezensionen

John F. Deane: Im Namen des Wolfes. Roman. Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser. Hamburg: Rotbuch, 2001.

 


Deane hat seinen Roman in einer mitunter sehr seltsamen Sprache geschrieben, deren Irritationen in der sensiblen Übertragung von Hans-Christian Oeser nicht weggeglättet werden – selbst Zitate, von Edgar Allan Poe bis zu Juliana von Norwich und Theresia von Avila, oder versteckte Anspielungen, auf Luther zum Beispiel, bleiben so befremdend wie im Original.


(Hans Günther Pflaum, Süddeutsche Zeitung, 21. März 2001)



John F. Deane, irischer Dichter, Herausgeber der Zeitschrift „Poetry Ireland Review“, hat mit Hilfe eines einfühlsamen Übersetzers seinen ersten Roman in deutscher Sprache vorgelegt. Man sollte ihn ausgeruht, mit Geduld und Bedacht lesen, es ist kein Krimi, kein Psychothriller. Es ist ein Buch von einfachen Menschen und von der Natur. Von der Natur, in der sie leben, und von der Natur, die in ihnen lebt, der menschlichen. Das Buch ist nachhaltig: Man spürt, wenn es ausgelesen ist, den Wind über der Insel und sieht die Felsen, die aufs Meer schauen, und erinnert sich an die Leute. [...] Schließlich machen sich die Männer des Ortes, Proviant und den Flachmann in der Tasche, zur Jagd auf. Sie verbrennen die Heide, aber sie finden keinen Wolf. Schließlich prügeln sie sich. Sie sind es leid, „in Nässe und Kälte auf die Wolpertingerjagd zu gehen“. Hier bemüht der Übersetzer statt eines unübersetzbaren irischen Wortes den Namen des bayrischen Fabelwesens, teils Wolf, teils Wildsau, teils sonstwas, grausig anzusehen. Dieser Teil der Geschichte könnte sehr wohl in Oberbayern spielen. Unverwechselbar aber sind die Iren und ihre Landschaft.


(Berliner LeseZeichen, Ausgabe 8/2001)
 

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