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presse - rezensionen

William Faulkner: Frankie und Johnny. Uncollected Stories. Aus dem Amerikanischen von Hans-Christian Oeser, Walter E. Richartz, Harry Rowohlt und Hans Wollschläger. Zürich: Diogenes, 1992.

 

"Frankie und Johnny", die eher flapsige Titelgeschichte dieses Bandes, die sich vergeblich bemüht, aus dem banalen Alltag jene eigentümliche Schicksalhaftigkeit zu gewinnen, die bei Faulkner stets mehr aus der unverwechselbaren Sprache, aus dem hinter einem sardonischen Humor versteckten Pathos erwächst als aus der Konstruktion, will einfach nicht diesen mythischen Atem erreichen, der Faulkners Stil so einzigartig machte. Das mag freilich nicht zuletzt auch an den Übersetzungen liegen, die einen den Verlust der kürzliche gestorbenen Elisabeth Schnack, welchen den deutschsprachigen Lesern die großen Faulkner-Erlebnisse beschert hatte, einmal mehr ermessen lassen.

(Peter Buchka, Süddeutsche Zeitung, 30. September 1992)

 

Wie hoch die Ansprüche waren, die er an seine Geschichten stellte, zeigt ein schmaler, keine zweihundert Seiten umfassender Band mit bisher unveröffentlichten Arbeiten, der jetzt unter dem Titel "Frankie und Johnny" auf deutsch erschienen ist, übertragen von einem Team prominenter Übersetzer.

(Helmut Winter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Januar 1993)

Ein Vor- oder Nachwort fehlt, wer diese Mixtur anrührte, wird verschwiegen, ebenso wer der Autor der Anmerkungen zu den sechs Geschichten ist. Immerhin werden ihre Übersetzer genannt: Hans-Christian Oeser, Walter E. Richartz, Harry Rowohlt und Hans Wollschläger. Platz im Umfang von nicht weniger als zehn Seiten hat der Verlag dagegen für Eigenwerbung, wie auch die beiden Umschlagklappen mit Anzeigen für Diogenes-Bücher vollgepflastert sind. Ein editorisch wie verlegerisch zweifelhaftes Produkt.


(Gerd Fuchs, Südwestfunk Baden-Baden, 1. Februar 1993)

Faulkners Spiel mit Kontrasten, mit dem Groben und Zarten, Prosaischen und Verträumten läßt sich anhand dieser mustergültig übersetzten Erzählungen exemplarisch nachvollziehen.

(Rüdiger Görner, Die Presse, 13. Februar 1993)

Die Übersetzer der "Uncollected Stories" heißen Hans Wollschläger, Walter E. Richartz, Hans-Christian Oeser und Harry Rowohlt. Sie haben ihre schwierige Aufgabe im großen und ganzen eindrucksvoll bewältigt. Ein Element von Faulkners Prosa scheint jedoch unübersetzbar zu sein: seine Verwendung des Slangs. Formulierungen wie "Damals hatt'n wir kein Geld nich'" oder "Master is' von uns jegangen" zeigen die Schwierigkeiten an, lösen sie aber keineswegs.

(Hermann Schlösser, Wiener Zeitung, 26. Februar 1993)

Größtenteils sind es Beiträge für Zeitungen wie "Saturday Evening Post" oder Magazine wie "Double Dealer" oder "Harper's Bazaar", darunter abgelehnte, revisionsbedürftige, später genutzt als Bausteine für größere Werke wie "Licht im August" oder "Absalom! Absalom!". Sie wurden uns durch verschiedene Übersetzer zugänglich gemacht (Harry Rowohlt oder Wollschläger zum Beispiel), die herauszulesen ein Spaß für sich ist.

(Alexander Schmitz, Welt am Sonntag, 28. Februar 1993)

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