presse - rezensionen
Christopher Isherwood: Begegnung am Fluss. Roman. Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser. Hamburg: Hoffmann und Campe, 2022.
Mit der gelungenen Neuübersetzung "Begegnung am Fluss" ist endlich Christopher Isherwoods letzter Roman wieder in deutscher Sprache erhältlich. Erzählt wird von dem Treffen zweier gegensätzlicher Brüder. (...)
Dass "Begegnung am Fluss" nach Jahrzehnten nun neu in deutscher Sprache herausgebracht wird (und dazu noch in einer hervorragenden Übersetzung von Hans-Christian Oeser), macht es endlich möglich, diesen Klassiker wiederzuentdecken. Trotz kleinerer Schwächen hat sich der Roman seinen Platz neben "Leb wohl, Berlin" und "A Single Man" redlich verdient und ruft eindrücklich in Erinnerung, was für ein vielschichtiges Werk Isherwood hinterlassen hat.
(Carsten Moll, queer.de, 3. November 2022 )
Christopher Isherwood, geboren 1904 in Großbritannien, lebte in den 1920er-Jahren mehrere Jahre in Berlin. Dort entstanden auch seine "Berlin Stories", die die Grundlage des Musicals "Cabaret" bilden. Später wanderte er in die USA aus und lebte dort sogar als hinduistischer Mönch. 1967 erschien sein Roman "Begegnung am Fluss" zum ersten Mal. Darin geht es um zwei Brüder, die sich nach langem Schweigen wieder annähern. Patrick will das Leben in vollen Zügen genießen, der andere Bruder, Oliver, lebt in einem Kloster in Indien. Das Wiedersehen der beiden wird so zur Prüfung, spiegelt aber auch die Unvereinbarkeit zweier unterschiedlicher Lebensmodelle. Bis heute hat die Geschichte keine Patina angesetzt und ist durch die Neuübersetzung von Hans-Christian Oeser eine echte Entdeckung.
(Katja Weise, NDR Kultur, 29. Dezember 2022)