presse - rezensionen
Patrick McCabe: Stadt an der Grenze. Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Hans-Christian Oeser. Rotbuch-Verlag, Hamburg 1997.
So wandert McCabe schweren Schritts durch die verlorenen Illusionen seiner Generation und seines Landes, und leider folgt ihm auch die Übersetzung von Hans-Christian Oeser mit ihren ehrwürdigen „Modefatzkes“, „Metzen“ und „Schankwirtschaften“ auf dem Fuße. Selbst wo McCabes Geschöpfe aus der Rolle fallen – und immerhin gelingen ihm die Szenen der Verzweiflung besser als ihre psychologische und soziale Motivierung –, bleibt der junge Wilde zahm und brav in den wohlgeordneten Bahnen seines provinziellen Realismus. Das Leben ist nun einmal anderswo.
(Martin Halter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Dezember 1997)
Daß die Balance zwischen bitterem Ernst und ironischer Distanz auch in der deutschen Übersetzung gelingt, kann man Hans-Christian Oeser nicht hoch genug anrechnen, denn es trägt nicht unwesentlich dazu bei, daß man McCabes Roman trotz all der geschilderten Tristesse gerne zu Ende liest.
(Heimo Mürzl, Wiener Zeitung, 12. Dezember 1997)