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presse - rezensionen

Ian McEwan: Der Tagträumer. Erzählung. Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser. Zürich: Diogenes, 1995.

 

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Das Motiv vom Kind im Erwachsenen spielte bei McEwan von Anfang an eine zentrale Rolle. Seit er selber eine Familie (mit mittlerweile vier Kindern) hat, fühlt er sich, so sagt er, emotional bereichert - und dazu angeregt, "richtige" Kinderbücher zu schreiben.

      Sein erster Versuch in diesem Genre, eine Erzählung mit dem Titel "Der Tagträumer", ist jetzt, zuverlässig übersetzt von Hans-Christian Oeser, aber leider ohne die Illustrationen der Originalausgabe, auf deutsch erschienen. Die Geschichten von den Verwandlungen des zehnjährigen Peter Glück in eine Puppe, ein Baby, einen Kater und einen Einbrecher sind amüsant zu lesen, hinterlassen aber doch zwiespältige Eindrücke. Das liegt wohl vor allem daran, daß die Harmlosigkeit der Oberfläche bei diesem Autor immer verdächtig wirkt - man traut McEwans Märchenwelt nicht so recht.

 

(Helmut Winter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Oktober 1995)

 

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Als Zielgruppe sind erwachsene McEwan-Fans genauso geeignet wie ältere Kinder. Jüngere Leser werden vor allem an den Einfällen Freude haben, während die älteren auch die feine Beobachtungsgabe und die hier einfacher gehaltene, aber immer noch schöne Sprache schätzen werden.

      Das einzige, was mich richtig geärgert hat, ist die zwanghafte Verpflanzung des Buches nach Deutschland - die Namen sind ins Deutsche übersetzt und die Währung ist DM. Das passt nicht bei einem McEwan-Buch.


(Amazon-Kundenrezension von Valentine, 17. August 2010)

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