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Ihren Führerschein, bitte!
Hans-Christian Oeser, geboren am 12. Juni 1950 in Wiesbaden, zwei Kinder. Der Literaturübersetzer, der in Marburg und Berlin Germanistik studiert hat, lebt heute in Dublin. Am 6. Dezember kommt Oeser nach Lüneburg ins Heinrich-Heine-Haus und liest um 20 Uhr aus ,,Mark Twain. Meine geheime Autobiographie“ - Oeser hat dieses Buch aus dem Amerikanischen übersetzt.
Auto: Das erste war ein 2CV, eine ,,Ente“, die habe ich einem Freund abgekauft. Nach einem Tag war das Getriebe hinüber, und so habe ich den Wagen gleich wieder zurückgegeben. Als Student habe ich mir dann einen VW Käfer zugelegt, aus dem wurden mir gleich danach zwei Koffer mit Schmutzwäsche gestohlen. Mein aktuelles Auto, einen 15 Jahre alten Mitsubishi Lancer, habe ich gerade an drei Schwarze verkauft, die wollen ihn in den Kongo verfrachten.
Buch: Ich erinnere mich daran, dass ich als Sieben- oder Achtjähriger ganz heiß auf das Buch ,,Wilde Märchen“ war, bis ich herausbekommen habe, dass mit ,,Wilde“ Oscar Wilde gemeint war. Das Buch habe ich übrigens für Reclam neu übersetzt. Ich erinnere mich auch noch an das Buch ,,Harry Hey haut ab“. Zuletzt gelesen habe ich eine Biographie über ,,Arthur Schopenhauer. Ein philosophischer Weltbürger“, geschrieben von Robert Zimmer.
Platte: Das war zuerst, glaube ich, 1962 oder 1963, ,,Love, Love Me Do“ von den Beatles, die habe ich aber für einen Klassenkameraden gekauft. Ich höre eher klassische Musik, das liegt wohl daran, dass mein Vater Musikverleger war und meine Mutter Konzertsängerin. Klassisch war auch mein letzter Kauf: die 9. Sinfonie von Bruckner mit den Berliner Philharmonikern, dirigiert von Simon Rattle.
Bezug zu Mark Twain: Ich habe natürlich wie viele andere auch als Jugendlicher gerne ,,Tom Sawyer“ und ,,Huckleberry Finn“ gelesen. Vor zwei Jahren wurde der 100. Todestag von Twain in den USA gefeiert, das Buch ,,Meine geheime Autobiographie“ verkaufte sich dort mehr als eine halbe Million Mal. Der Aufbau-Verlag hat sich die Rechte gesichert und mich mit der Übersetzung beauftragt.
(tl, Landeszeitung Lüneburg, 1./2. Dezember 2012)