presse - rezensionen
Maeve Brennan: New York New York. Kolumnen. Aus dem amerikanischen Englisch von Hans-Christian Oeser. Göttingen: Steidl, 2012.
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In „New York, New York“ sind 47 der von 1954 bis 1981 mit „The Talk of the Town“ überschriebenen Kolumnen von Maeve Brennan versammelt. Die in diesem Buch vorgelegte und einmal mehr von Hans-Christian Oeser so pointiert wie einfühlsam übersetzte Auswahl hat die Autorin 1969 selbst aus vorwiegend in den 1960ern verfassten Artikeln zusammengestellt.
(Ulrich Karger, Buechernachlese)
Den Schutzumschlag dieser von Hans-Christian Oeser wiederum glänzend übertragenen Ausgabe ziert ein Foto der Autorin, offensichtlich beim Anprobieren von Brillen: eine elegante Erscheinung mit einem leicht melancholischen Blick, um die geschminkten Lippen die Andeutung eines maliziösen Lächelns. Diese physiognomischen Züge kehren in ihrer Prosa wieder: als das Vermögen zur elegant präsentierten Boshaftigkeit.
(Holger Schlodder, Echo Online, 7. Mai 2012)
Es sollte zum Abschluss noch der Übersetzer vorkommen. Ein Satz, eine Note? – Hans-Christian Oeser hat das wunderbar übersetzt, und deswegen muss er genannt werden, weil, dass wir überhaupt Maeve Brennan wieder lesen und diese Autorin kennenlernen können, ist nicht zuletzt ihm zu verdanken, weil er wirklich auch der Herausgeber von Romanen [recte Erzählungen] war und sich sehr immer für diese Autorin eingesetzt hat. – Also eine Eins plus? – Ja.
(Manuela Reichart, drkultur, 31. Mai 2012)
Sehr oft, fast immer, geht die langatmige Lady in Restaurants, beobachtet Gäste, spinnt mögliche Lebensgeschichten aus, erkennt oder erahnt Zusammenhänge; vor allem aber bringt sie die Atmosphäre eines Raums, einer Strasse oder einer Gruppe von Menschen so atemberaubend auf den Punkt, als sei sie selbst ein Wesen ohne Haut, in das alles in fast schon beängstigender Intensität einginge. Ein Wesen ohne Haut, ohne Begleitschutz, ausgestattet einzig mit einer machtvollen – von Hans-Christian Oeser kongenial übersetzten – Stimme. Und es braucht nicht lange, bis man versteht, dass diese Lady eine Nomadin ist, eine Wandernde zwischen den Welten, deren unverwechselbare Stimme mit ihrer Einsamkeit und Ruhelosigkeit zu tun hat.
(Bernadette Conrad, Neue Zürcher Zeitung, 18. September 2012)
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Die Autorin spürte Geschichten des Alltags auf und schrieb von 1954 bis 1981 Kolumnen für den „New Yorker“. Dort veröffentlichte sie ebenfalls Erzählungen und Buchbesprechungen. In dem vorliegenden Buch „New York, New York“ finden sich viele ihrer Kolumnen wieder. Selten habe ich derart erstklassige, feinfühlige und bildreiche Kolumnen gelesen. Siebenundvierzig sind es an der Zahl, die im Zeitraum von 1953 bis 1968 in »The Talk of the Town« publiziert wurden.
Das sind wunderbar von Hans-Christian Oeser übersetzte Texte, die mich beglücken und gleichsam inspirieren, die Menschen um mich herum zu beobachten und solche tadellos geschliffene Geschichten zu schreiben.
(Klappentexterin. Das gute Buch im Internet, 6. Januar 2017)