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presse - rezensionen

McCabe, Eugene : Die Welt ist immer noch schön. Roman. Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser. Göttingen: Steidl, 2015.

 


Mit "Tod und Nachtigallen", seinem zweiten Roman, wurde McCabe erst 2011 für den deutschen Sprachraum entdeckt. Der 85jährige hat wenig geschrieben, vor allem Theaterstücke. "Victims", so der englische Titel des sarkastisch gemeinten "Die Welt ist immer noch schön", war in den siebziger Jahren eine lange Erzählung, dann Teil einer Trilogie fürs Fernsehen. Danach baute McCabe es zu dem Roman aus, der jetzt, von Hans-Christian Oeser gerade an schwierigen Stellen gut übersetzt, zum ersten Mal auf Deutsch vorliegt.


(Hans-Peter Kunisch, Süddeutsche Zeitung, 15. Dezember 2015)



Fast 40 Jahre ist es her, dass der damals 46-jährige irische Schriftsteller Eugene McCabe das Buch "Victims: A Tale from Fermanagh" erstmals veröffentlicht hat. Dem Steidl Verlag und dem großartigen Übersetzer Hans-Christian Oeser ist es zu verdanken, dass dieser Roman nun auf Deutsch vorliegt. Die Wucht, die Aussage, der Schrecken, die dieses schmale, aber immens fesselnde Buch vermitteln, haben nichts von ihrer Aktualität, literarischen Qualität und Heftigkeit eingebüßt: "Die Welt ist immer noch schön" kommt frisch und bestürzend daher. [...]. Die bereits erwähnten Hinweise und Zitate sind freundlicherweise in einem siebenseitigen Anhang ausführlich erklärt und dokumentiert, somit hat der Leser die Möglichkeit, die beschriebenen Besonderheiten einordnen zu können.


(Martin Gaiser, www.literaturkritik.de, 17. Dezember 2015)

 

Der in Deutschland erst mit großer Verspätung entdeckte und nun sehr kenntnisreich von Hans-Christian Oeser übersetzte irische Schriftsteller Eugene McCabe hat ein zwar schmales, aber hochexplosives und dennoch sehr differenziertes Buch geschrieben. In der langen Nacht der Geiselnahme treffen sehr unterschiedliche Charaktere im Salon des Großgrundbesitzers Armstrong aufeinander. Sie liefern sich nicht nur giftige Dialogschlachten, um einander vollkommen ausschließende politische Standpunkte. Hass und Sympathien entwickeln sich quer zu den Fronten. Die Heldin, eine 25-jährige Kunststudentin und Mitglied des Terror-Kommandos, verliert die Orientierung und steht, während draußen die Armee vorfährt, kurz vorm Verrat an der eigenen Sache. McCabes Roman bestätigt wieder einmal, dass das einzig Gute am irischen Bürgerkrieg ist, dass er gelegentlich, so auch in diesem Fall, wirklich gute Literatur hervorbringt.

 

(Peter Meisenberg, Lesefrüchte, WDR 5, 15. Januar 2016)

 

 

McCabe führt uns hier die grausame aber schon klassische Logik des Terros hautnah vor Augen. Hochgelobt übersetzt von Hans-Christian Oeser.

 

(Eckard Erdmann, Westfalenpost, 5. Februar 2016)

 

 

Dieser kurze Roman über eine Geiselnahme durch die IRA zeichnet sich durch psychologische Prägnanz und sprachliche Meisterschaft aus. [...] Der 85-jährige Autor Eugene McCabe, der auch eine preisgekrönte Fernsehtrilogie über Nordirland geschrieben hat, charakterisiert seine Figuren mit knappen Worten eindrucksvoll (Übersetzung: Hans-Christian Oeser).

 

(Rainer Rönsch, Sächsische Zeitung)

 

 

McCabe, 1930 als Sohn irischer Eltern in Glasgow geboren, hat mit diesem Szenario den blutigen Konflikt in Irland im Kern erfasst. Plot und Dialoge sind mit Anspielungen auf politische und historische Figuren und Ereignisse gespickt; die Anmerkungen des umsichtigen und präzisen Übersetzers Hans-Christian Oeser verdeutlichen das. Dennoch weist "Die Welt ist immer noch schön" über den geschichtlichen Kontext hinaus, weil die moralischen Dilemmata, die die Erzählung verhandelt, auch in Zeiten asymmetrischer Kriegsführung Gültigkeit besitzen.

 

(Alexander Müller, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. April 2016)

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