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presse - rezensionen

William Makepeace Thackeray: Jahrmarkt der Eitelkeit. Roman ohne Held. Aus dem Englischen übersetzt von Hans-Christian Oeser. Stuttgart: Reclam, 2023.

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Beide (Becky und Amelia) sind sie Archetypen, wie man sie aus der Commedia dell‘arte kennt, durchaus schablonenhafte Charaktere, die keine nennenswerte Entwicklung durchlaufen.Thackeray selbst bringt ironisch das Bild eines Marionettentheaters – auf dem Jahrmarkt! – ins Spiel. Becky und Amelia bezeichnet er in
einem entsprechend „Vor dem Vorhang“ getauften Geleitwort als Puppen, „mit größter Sorgfalt geschnitzt“, aber doch „ungewöhnlich biegsam und lebendig“. Am Ende nennt er sein Opus magnum, das jetzt in einer vorzüglichen Neuübersetzung von Hans-Christian
Oeser vorliegt, salopp eine „Puppenkiste“.
 

(Tobias Schwartz, Berliner Morgenpost, 1.Oktober 2023)
 

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William Makepeace Thackerays „Jahrmarkt der Eitelkeit“ gilt als einer der bedeutendsten englischsprachigen Romane des 19. Jahrhunderts. Das satirische Gesellschaftspanorama hat bis heute nicht an Brillanz und Schärfe verloren, wie die soeben erschienene Neuübersetzung von Hans-Christian Oeser zeigt. (...)

      William M. Thackeray war wohl weniger Romancier als Satiriker und Analytiker, insofern stehen auch Übersetzer vor einer Herkulesaufgabe, wenn sie die durcheinanderlaufenden Handlungsstränge und die Vielzahl der Personen in einen halbwegs strukturierten Zusammenhang bringen wollen. Hans-Christian Oeser gelingt es, in dieser „novel without a hero“ den Überblick zu behalten und durchgehend unparteiisch zu bleiben. Für das Leseverständnis wäre gleichwohl ein etwas umfangreicherer Anmerkungsteil mit Erklärungen zu historischen Personen und Ereignissen, geographischen, religiösen oder kulturellen Besonderheiten hilfreich gewesen.

      Außerdem hätte man von Oeser, der bislang vor allem zeitgenössische Autorinnen und Autoren ins Deutsche übertragen hat, gerne ein paar Sätze zu Anlass und Motivation dieser Neuübersetzung gelesen. Vielleicht nach dem Modell von Vera Bischitzky, die im Anhang zu Iwan Gontscharows „Eine gewöhnliche Geschichte“ jüngst aufschlussreiche Einblicke in ihre Arbeit gewährt hat. Seit den 1950er Jahren, als „Vanity Fair“ von Mira Koffka, Theresa Mutzenbecher oder Elisabeth Schnack geradezu in Serie übersetzt wurde, ist schließlich einige Zeit vergangen.


(Kulturabdruck, 14. Oktober 2023)

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„Jahrmarkt der Eitelkeit“ von William M. Thackeray ist einer der großen englischen Romane des 19. Jahrhunderts. Die Neuübersetzung durch Hans-Christian Oeser gibt ihm seinen Glanz zurück.

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Hans-Christian Oeser, der für den Reclam Verlag die neunhundert Seiten neu ins Deutsche übersetzt hat, bringt eine rare Kombination wichtiger Qualitäten dafür mit: Texttreue, Stilempfinden, einen gelenkigen Satzbau und ein gutes Ohr für die sozialen Schattierungen von gesprochener Sprache. (...)

      Dergleichen fein austarierte Prosa liest man in älteren deutschen Übersetzungen nicht. (...)

      Und weil er es tatsächlich sehr genau nimmt, macht er es anders als seine Vorgängerinnen und übersetzt die witzigen Kapitelüberschriften so, wie sie formuliert wurden, und stellt sie an den Anfang des Romans, wo sie hingehören.

      Ebenso vernünftig war die – vielleicht aus Kostengründen getroffene – Entscheidung des Verlags, auf Thackerays
eigene Illustrationen seines Meisterwerks zu verzichten: So nostalgisch die Radierungen, Vignetten und Initialen der alten englischen (und mancher deutschen) Ausgaben anmuten, sie bleiben
doch weit hinter der Komplexität seiner Romankunst zurück.

      Was ist noch heute so faszinierend an Beckys Durchtriebenheit, dass es immer wieder neue Hörbuchproduktionen dieses Romans gibt, allein neun (!) auf dem englischen Markt mit jeweils mehr als
dreißig Stunden Hördauer? Die Sprache des Ganzen natürlich, die Farbpalette, der Mix aus Komik und Tragik. Die vielfältigen Stimmen zwischen romantischem Sehnen und echt britischer Schrulligkeit. 

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(Paul Ingendaay, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. Oktober 2023)

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Auf der Frankfurter Buchmesse 2024

 

 

Intrigen, Affären, Macht: William M. Thackerays Meisterwerk „Jahrmarkt der Eitelkeit“ seziert die Laster der britischen Gesellschaft. Eine ihrer widersprüchlichsten literarischen Frauenfiguren kehrt nun mit Hans-Christian Oesers Neuübersetzung zurück ins Rampenlicht. (...)

      Während die Erstübersetzung von Christoph Friedrich Grieb aus dem 19. Jahrhundert im Internet kursiert, sind andere Übersetzungen aus den 50er Jahren von Theresia Mutzenbecher oder Katja Mann eher in Bibliotheken oder antiquarisch erhältlich. Daneben gibt es übrigens noch mindestens drei weitere Übersetzungen ins Deutsche. Die vor Kurzem erschienene Neuübersetzung von Hans-Christian Oeser im Reclam Verlag soll nun Abhilfe schaffen und Jahrmarkt der Eitelkeit zu neuem Glanz verhelfen.

      Der Zeitpunkt für das Erscheinen der Neuübersetzung könnte tatsächlich kaum besser sein. Mit seiner Mischung aus gesellschaftlichem Panorama, Satire und Liebesdramen ähnelt Jahrmarkt der Eitelkeit einem der größten Netflix-Erfolge des letzten Jahres: Bridgerton. Oder anders gesagt: Moderne Leser:innen sollten mit Vanity Fair, das ebenfalls in der Regency-Ära spielt, ebenso viel anfangen können wie mit Bridgerton, obgleich Thackerays Roman in einen üppigeren historischen Kontext eingebettet und insgesamt anspruchsvoller ist. (...)

      Der Übersetzer Hans-Christian Oeser hatte die Aufgabe, die bissigen Beobachtungen des Erzählers entsprechend ins Deutsche zu bringen. Wenn dieser seine Weisheiten und Ratschläge mit den Lesenden teilt, dann triefen die Sätze, die sich hier eng am Satzbau des Originals orientieren, auch im Deutschen vor Ironie. (...)

      Es dürfte kein leichtes Unterfangen für den Übersetzer gewesen sein, einen 900 Seiten starken Roman so beisammen zu halten, dass er an einzelnen Stellen wie diesen nicht auseinanderfällt. Doch Oeser gelingt das hervorragend. Selbst wenn er Anpassungen vornimmt, die tiefer in die Struktur des Textes eindringen, so sind sie doch immer zielführend: Hier zum Beispiel zieht er „yet, look you“, das im Englischen dazu dient, den Fokus auf den letzten Teil des Satzes zu richten, an den Anfang des deutschen Satzes („Und sehen Sie“). Auf gewisse Weise bestärkt die Veränderung den Eindruck, dass der Erzähler nicht selten abschweift, kurzum in ein Geschwafel verfällt, das an vielen Stellen den Witz ausmacht, solange Thackeray und sein Übersetzer es zu kontrollieren wissen.

      Aufmerksamen Leser:innen dürfte zudem der Verweis auf den „knallgelben Einband“ auffallen, der sich nicht in dem hier zitierten englischen Original finden lässt. Tatsächlich ist lediglich im Manuskript und in der Erstausgabe von „gaudy yellow covers“ die Rede. In späteren Ausgaben wurde der Zusatz gestrichen. Auch an anderen Stellen dürfte sich die deutsche Übersetzung, die mutmaßlich auf der Erstausgabe basiert, von englischen Fassungen nicht gravierend, aber doch bei einem genaueren Vergleich auffallend unterscheiden. So wird beispielsweise Miss Sharp, zu der wir gleich noch kommen werden, an einer Stelle im Deutschen nicht nur als „Misanthropin“, sondern auch als „Misogynin“ beschrieben. In späteren englischsprachigen Ausgaben ist diese Bezeichnung nicht mehr zu finden. (...)

      Oeser übersetzt tendenziell nah am Ausgangstext, setzt aber durchaus auch sehr eigentümliche Akzente. In seiner Übersetzung „parliert“ Becky und spricht von einem „kapitalen Spaß“, letzteres eine enge Orientierung am Englischen, die hier funktioniert, obgleich sie nichts zur sprachlichen Modernisierung der deutschen Übersetzung beiträgt. Doch in Kombination mit dem „parliert“ hat seine Übersetzung den Effekt, dass Beckys Rede seltsam gekünstelt wirkt, was jedoch nicht stört, sondern gewinnbringend für die Charakterisierung der Figur ist und den neckischen Unterton verstärkt. Der „Jahrmarkt der Eitelkeit“ wimmelt von Schaumschlägern, zu denen auch die talentierte Becky gehört, und dies schlägt sich auch in der Sprache nieder. (...)

      Komplexer wird das Ganze, als Jos Sedley eine Miss Swartz heiraten soll, deren sprechender Name auf ihr Äußeres verweist, welches sie – trotz gravierender Unterschiede, was die gesellschaftliche Stellung betrifft – mit dem Diener der Sedleys verbindet: „Ihr kohlrabenschwarzes Haar ist so kraus wie Sambos,“ heißt es in der Übersetzung. Miss Swartz ist eine reiche „Mulattin“ und daher eine attraktive Frau, doch Jos Sedley begegnet seinem Vater mit einer Flut an rassistischen Bemerkungen, als dieser mit der Idee einer Eheschließung an ihn herantritt. In Oesers Übersetzungen bleiben die Rassismen so stehen, wie es das Original vorgibt, und es bleibt ein Dilemma für Klassiker-Übersetzungen, wie diskriminierungssensible Sprache überhaupt eingesetzt werden soll, wenn der Text Rassismen ganz offensichtlich zur Figurenzeichnung verwendet und diese nicht auf die Kappe der Übersetzenden geht. Es ist an dieser Stelle und bei der Frage nach der der Übersetzung zugrundeliegenden Ausgabe vor allem bedauernswert, dass die Neuübersetzung von Jahrmarkt der Eitelkeiten ohne ein Nachwort oder einen Kommentar des Übersetzers auskommen muss. Zwar gibt es Anmerkungen, aber diese umfassen in erster Linie die Übersetzung der französischen Zitate. (...)

      "Ich beteuere, dass es eine Schande für die Welt ist, ein einfaches Geschöpf zu schmähen, so wie die Menschen zu ihrer Zeit Becky schmähten, und ich warne das Publikum davor, auch nur ein Zehntel der Geschichten über sie zu glauben." Auch ein solcher Einwand kommt in Jahrmarkt der Eitelkeit nicht ohne Ironie aus. Seine Heldin ist schließlich alles andere als ein „einfaches Geschöpf“, sondern eine der eigenwilligsten und komplexesten, wenn nicht sogar tragischsten Figuren der englischsprachigen Literaturgeschichte. In der Neuübersetzung von Hans-Christian Oeser ist Jahrmarkt der Eitelkeit ein vielschichtiges Vergnügen und dürfte einige neue Leser:innen finden. Ein Klassiker mit Suchtpotenzial in preisverdächtiger Übersetzung.

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(Julia Resch, TraLaLit, 8. November 2023)

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Dies Buch wurde jetzt eben, wie gesagt, neu übersetzt von Hans-Christian Oeser, das ist ein schon mehrfach ausgezeichneter Übersetzer. Wie ist ihm das jetzt bei diesem Roman gelungen?

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Ja, das ist ganz herrlich, weil er dank der Werktreue, derer er sich befleißigt, sofort erkannt hat, daß es sich in diesem Fall um ein sehr unsentimentales Buch handelt; wenngleich es in der Hochromantik angesiedelt ist, ist es ganz und gar down to earth, also mit beiden Beinen steht es auf der Erde, und das braucht die knappe Formulierung, die knappe, bissige, spöttische, ironische Formulierung, die Thackeray im Original hat, und die zeichnet er auf wunderbare Weise nach, so daß großer Schwung in diese Figur hineinkommt, die ja wie ein Fisch im Wasser durch die Milieus navigiert, und das beherrscht Oeser aufs Beste und aufs Schönste.

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(Edelgard Abenstein, Deutschlandfunk Kultur, 15. November 2023, Hörfassung)

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William Makepeace Thackerays „Jahrmarkt der Eitelkeit“ gehört zu den großen Romanen des 19. Jahrhunderts: ein ätzendes Porträt der englischen Gesellschaft, und die schillernde Charakterstudie einer ehrgeizig-unverfrorenen Heldin, die jene Gesellschaft mit deren eigenen Waffen schlägt. Hans-Christian Oeser hat den Klassiker zum 160. Todestag des Autors souverän neu übersetzt.

       Seit dem Erscheinen des Romans 1848 gab es eine Reihe von Übersetzungen ins Deutsche, alle nur noch antiquarisch. Es war also höchste Zeit, die Lücke zu füllen, passend zum Jubiläum am 24. Dezember, Thackerays 160. Todestag. Vor allem zeichnet sich Hans-Christian Oeser durch seine Werktreue aus, souverän meistert er die vielen sprachlichen Klippen des Originals. Besonders dem Erzählerkommentar, einem Markenzeichen englischer Erzähltradition seit Fieldings Tom Jones hundert Jahre zuvor, widmet er seine ganze Aufmerksamkeit.

       Was wie eine zweite Tonspur mitläuft, Ratschläge des Erzählers an die Leser, bissig-spöttische Weisheiten, daraus bezieht der Roman sein ironisches Vibrato. Sich eng am Satzbau des Originals orientierend: „Ihr jungen Damen, sagt nicht alles, was ihr fühlt, oder (besser noch) fühlt sehr wenig“ – so holt Oeser in stakkatohafter Kürze Thackerays funkelnde Ironie ins Deutsche. Und er gibt der Figur der Heldin bei allem Zynismus eine schwebende Eleganz, wenn sie wie ein Fisch im Wasser durch die Milieus navigiert, das Rollenmodell einer modernen Aufsteigerin.
      Denn dieser „Jahrmarkt der Eitelkeit“ wirft einen kristallklar analytischen Blick auf die Gesellschaft, wie sie nun einmal ist. Und nicht, wie sie sein müsste.

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(Edelgard Abenstein, Deutschlandfunk Kultur, 15. November 2023, Manuskriptfassung)

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Die Neuübersetzung von Hans Christian Oeser ist von einer Eleganz, dass man beim Lesen oft vergisst, dass es sich um eine Übersetzung handelt. Ihm gelingt es, einen zeittypischen Tonfall anzuschlagen, ohne dass der Text zu irgendeinem Zeitpunkt angestaubt oder mühsam klingt. Die Leichtigkeit, mit der Thackeray seine Charaktere zeichnet, die pointierten Dialoge und präzisen Milieuschilderungen, all das überträgt Oeser glasklar und mit gleicher Leichtigkeit ins Deutsche. Es ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass ein fremdsprachiger Roman durch die Übersetzung im Abstand einer Generation wieder neues Leben eingehaucht werden kann, eine Gelegenheit, die dem Original auf immer versagt bleibt. Harry Rowohlt, selber ein begnadeter Übersetzer aus dem Englischen, hat es einmal so formuliert: „Lesen Sie die Übersetzung, im Original geht viel verloren!“

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(Volker M., Amazon-Kundenrezension, 18. Dezember 2023)

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Über das Buch muss man nichts sagen, es ist ein Klassiker und überaus lesenswert. Die Übersetzung kann ich nicht beurteilen, aber der deutsche Text ist flüssig lesbar und enthält (was vor allem bei Übersetzungen aus dem Englischen inzwischen selten ist) keine grammatikalischen oder syntaktischen Fehler oder Fehlübersetzungen, die so falsch sind, dass man es sofort merkt. Vielmehr ist sie stilistisch geschliffen und mit Genuss zu lesen.

      Bis hierher ist also alles sehr, sehr gut. Leider haben die Herausgeber einen kaum begreiflichen Fehler gemacht: Der Text wimmelt von Anspielungen auf historische oder für Thackeray zeitgenössische Ereignisse und antike oder zeitgenössische Autoren, die für den durchschnittlichen Leser heute nur selten zu entschlüsseln sind. Die Ausgabe verzichtet vollständig auf erklärende Anmerkungen (die wenigen Übersetzungen französischer Textstellen, die man fast immer auch ohne Hilfe verstehen kann, fallen nicht ins Gewicht). So ist man buchstäblich auf jeder Seite mit der Situation konfrontiert, dass man nur erraten kann, was gerade gemeint ist, was naturgemäß nicht allzu oft gut geht.

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(Theatermann, Amazon-Kundenrezension, 20. Dezember 2023)

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Neben Charles Dickens und George Eliot gilt der 1811 in Kalkutta als Sohn eines Kolonialbeamten geborene William Makepeace Thackeray als einer der bedeutendsten Schriftsteller des viktorianischen Zeitalters. Sein Hauptwerk ist der 1848 erschienene Roman „Vanity Fair“. Das Buch, das den Autor reich machte, hat seine Wirkkraft bis heute nicht verloren. (...)

      Grund genug für eine Neuübersetzung des knapp 900 Seiten starken Romans, die nun Hans-Christian Oeser besorgt hat und die, wie ihr allgemein attestiert wird, die Antiquiertheit älterer Übersetzungen hinwegbläst. Vor allem die sozialen Unterschiede in der Sprache der Figuren werden deutlicher herausarbeitet. Thackerays Roman ist ein großes Spiel der Intrigen, Aufstiegsbegehrlichkeiten und bösartig feiner Beobachtungen der englischen Gesellschaft, eingebettet in den historischen Kontext der Kolonialmacht England.

      Der Untertitel „Roman ohne Held“ deutet an, dass Thackeray einen Reigen von Figuren kunstvoll inszeniert. Ausgangspunkt der Handlung ist Miss Pinkertons „Akademie für junge Damen“, deren ehrgeizige Absolventin Betty Sharp es sich in den Kopf gesetzt hat, in der gehobenen Gesellschaft Karriere zu machen. Ein prächtiges, hochunterhaltsames Sittenbild.

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(Jury der SRW Bestenliste, Februar 2024, https://www.swr.de/swr2/literatur/bestenliste/bestenliste-2024-02-06-102.html)

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Charles Dickens und William Makepeace Thackeray: früher nannte man diese beiden Namen in einem Atemzug. Doch im Verlauf der letzten Jahrzehnte ist Thackeray zunehmend in Vergessenheit geraten, sodass so mancher bei „Vanity Fair“ zunächst einmal an das amerikanische Kultmagazin denkt, und weniger an den Kultroman, dem die Zeitschrift ihren Namen zu verdanken hat. Mit „Jahrmarkt der Eitelkeit“ verhilft Übersetzer Hans-Christian Oeser dem Buch nun aber zu neuem Glanz. Auf knapp 900 Seiten entfaltet Thackeray ein Panorama der englischen Gesellschaft des viktorianischen Zeitalters. Die Handlung setzt ein in Miss Pinkertons „Akademie für junge Damen“, deren Absolventin Betty Sharp ihr Leben einem Ziel verschrieben hat: ein Mitglied der Londoner Upper Class zu werden. Ohne Skrupel – und mit großem Unterhaltungswert für die Leserschaft – wird es ihr gelingen, sich quer durch den bunten Figurenreigen eben dorthin zu intrigieren – und schmerzhaft lernen, was es mit dem Begriff „Fallhöhe“ auf sich hat

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(Jury der ORF Bestenliste, Februar 2024, https://tv.orf.at/stories/2402bestenliste102.html)

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